Schloß Schwante   Schloß Sommerswalde (in Schwante)

Das Schloß Schwante

Das dreiflüglige Schwantner Schloß wurde zwischen 1741 und 1743 für Erasmus Wilhelm von Redern gebaut. Zuvor befand sich hier eine im 14. Jahrhundert errichtete Burganlage. 1298 werden die von Redern - ein zum anhaltinischen Uradel zählendes Adelsgeschlecht - erstmals als Besitzer von Schwante erwähnt. 1757 erhob Friedrich der Große Sigismund Ehrenreich von Redern in den erblichen Grafenstand. Im Jahre 1888 wurde das Gut an den Berliner Kommerzienrat Richard Sommer verkauft, der sich mit dem Neubau eines Schloßensembles u.a. mit dem «Reichstag» und «Roten Rathaus» im nahe gelegenen Sommerswalde (s. unten) einen Namen gemacht hat. 1924 erwarb ein Mitglied der Familie von Bülow das Schwantener Schloß.

Nach der Enteignung im Jahre 1945 wurden dort Typhuskranke untergebracht. Es diente in der DDR auch als Kindergarten, als Schule und Gemeindebüro sowie als Arztpraxis. Aufgrund von Streitigkeiten zwischen der Gemeinde und dem Pächter, die bereits mehrere Gerichte beschäftigten, verfällt das Schwantner Schloss leider immer weiter.

Derzeit ist man dabei, den Park mit Unterstützung von ABM-Kräften nach alten Vorlagen zu rekonstruieren. Die bislang sichtbaren Ergebnisse geben zu der Hoffnung Anlaß, demnächst die Wiedergeburt eines erlesenen barocken Parkes erleben zu dürfen.

Das Sommerswalder Schloß in Schwante

Zwischen 1888 und 1891 ließ der Leutnant a.D. Friedrich August Richard Sommer das Schloß Sommerswalde sowie weitere dazugehörige Gebäude durch die Berliner Architekten Hans Abesser und Klaus Kröger errichten. Ein ganzes Ensemble von Gebäuden entstand mitten im Wald (Schwanter Forst). Daher erhielt das Gelände den Namen Sommerswalde.

Zentrum der Anlage ist ein halbkreisförmiger Platz. Ganz links steht dort ein Wohngebäude im gotischen Stil, im Anschluss eine Orangerie in Form einer Moschee, das Schloßgebäude selbst sowie ein mittelalterlich anmutender Bau mit fünf zinnenbewehrten Türmen und schliesslich ganz rechts das Forsthaus. In letzterem wohnte die Familie Richard Sommers zwischen 1888-91, während Schloß und Nebengebäude errichtet wurden.

Das ganz in Weiss verputzte Schloss hebt sich als zentrales Objekt deutlich von den aus Backsteinen gemauerten Nebengebäuden ab. Ein Wasserspeicher im Mittelturm des "roten Rathauses" rechts vom Schloss versorgte früher das gesamte Anwesen mit Trinkwasser. Zum Platz hin gab es eine von zwei Seiten begehbare Freitreppe, unter der sich eine Grotte befand, über deren Granitsteine Wasser plätscherte. Die Gestalt der gegenüberliegenden Moschee mit ihren markanten Minaretten und zwiebelförmigen Haubendächern wurde vermutlich durch mehrereOrientreisen des Bauherrn angeregt. Sie bildet einen malerischen Blickpunktes innerhalb der Gesamtanlage.

Der repräsentative Schloßbau ähnelt sehr dem ersten Entwurf von Paul Wallot zum Berliner Reichstag (wenn auch erheblich schlichter ausgeführt), weshalb er über die Grenzen Schwantes hinaus als "Schwantner Reichstag" bekannt ist. Das im Inneren mit Kassettendecken und klassizistisch anmutenden Flügeltüren ausgestattete Schloß liegt inmitten von großen Wiesenflächen mit schönen Solitärbäumen. Hinter der Gartenseite des Schlosses erstreckt sich ein Teich und noch immer liegt die Gesamtanlage inmitten des Waldes...

Heute wird das Schloss vom Dharmakaya Schloß Sommerswalde e.V. (Buddhistische Klosterschule und Sozialprojekt) genutzt. Näheres dazu unter www.dharmakaya.de